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So., 09.09.2019 Tag des Denkmals

„Modern(e): Umbrüche in Kunst und Architektur“

Rinkerode - Spannende Einblicke erhielten geschichtlich Interessierte beim „Tag des offenen Denkmals“. Während der Heimatverein in Drensteinfurt zu Stadtrundgängen eingeladen hatte, öffneten in Rinkerode Käte und Dr. Horst Merten die Türen ihres Mühlenmuseums. Von Dietmar Jeschke - WN

„Modern(e): Umbrüche in Kunst und Architektur“: So lautete in diesem Jahr das Motto des bundesweit von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz organisierten „ Tages des offenen Denkmals “. Ein Motto, das für Käte und Dr. Horst Merten vom Rinkeroder Mühlenmuseum wohl kaum hätte passender sein können. Denn nachdem ihre Mühle im Jahr 1810 aus „Bruch“-Steinen errichtet worden war, folgten in den folgenden zwei Jahrhunderten zahlreiche „Ab“- und „Umbrüche“, die die Gestalt des historischen Gemäuers unweit der Bundesstraße 58 bis heute geprägt haben. Am Sonntag hatten die Mertens anlässlich des Denkmaltages zu einem Blick hinter die Kulissen der „Rinkeroder Dampfmühle“ eingeladen.

Dabei erfuhren die Besucher unter anderem, dass ein Sturm im Jahr 1834 für einen „Bruch“ der Windradachse gesorgt hatte. In Folge eines Brandes folgte nur ein Jahr später der „Abbruch“ des Turmes. 1910 begann schließlich der „Aufbruch“ in die Moderne, und zwar mit Dampftechnik. 1935 wurde der Turm teilweise „abgebrochen“. Nachdem die Mühle ausgediente hatte, drohte sie schließlich in den 1970-er Jahren zur „Bruchbude“ zu verfallen, bis man zum „Abbruch“ des Dampfkesselhauses und zum „Aufbruch“ in eine neues Zeitalter entschloss, das 1995 durch die Eröffnung des Museums als „letzter Umbruch“ eingeläutet wurde.

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Heute ist im Mühlen- und Gerätemuseum die gesamte ursprüngliche Technik von 1935 nachvollziehbar und erlebbar. Ergänzt wird die Ausstellung durch weitere Maschinen und Gerätschaften aus dem Mühlenbereich, aber auch aus dem ländlichen Alltag, an die sich mancher ältere Bürger sicherlich noch erinnern kann. Jüngeren Besuchern hingegen bieten sie einen kleinen Einblick in die harte landwirtschaftliche Arbeit vergangener Jahrhunderte.

Ebenfalls in Rinkerode hatte am Sonntag die Familie Große Wöstmann in der Bauerschaft Hemmer eingeladen, um Besuchern einen Einblick in das traditionelle Leben auf einem westfälischen Hof zu geben.. Das denkmalgeschützte Fachwerkhaus des Hofes stammt aus dem Jahre 1677 und gehört damit zu den ältesten Vier-Ständer-Fachwerkhäusern im Kreis Warendorf.

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In Drensteinfurt hatte der Heimatverein anlässlich des Denkmaltages zu informativen Stadtrundgängen eingeladen, die jeweils um 11 Uhr, um 14 Uhr sowie um 17 Uhr an der Alten Post starteten. Zudem bot die Geschichtsgruppe der Heimatfreunde eine „Drensteinfurter Rätselrallye“ an. Mit Hilfe eins Flyers konnten die Teilnehmer selbstständig auf eine „baukulturelle Schnitzeljagd“ gehen. Wer dazu am Sonntag keine Zeit hatte, der hat noch bis zum 15. September, Gelegenheit, sich zu beteiligen. Der Flyer kann unter www.heimatverein-drensteinfurt.de heruntergeladen werden. Ferner liegen sie im Geschäft „Markt Nr. 1“ im Eishaus an der Mühlenstraße sowie in der Wagenfeld-Apotheke in der Bücherecke sowie im Eingangsbereich der Stadtverwaltung am Landsbergplatz aus. Unter den Teilnehmer der Aktion, die im Rahmen des Kultursommers angeboten wird, werden Preise verlost.