Fit ins Frühjahr
Bericht Holger Martsch
Nasskalte, sonnenlose Winter- und Vorfrühlingstage drücken aufs Gemüt, Erschöpfungszustände, Erkältungskrankheiten und Lustlosigkeit haben sich breit gemacht. Doch ab Anfang April bringt die heimische Natur allerlei hervor, das unserer Gesundheit und unserem Wohlbefinden gut tut. Größtenteils als lästige Acker- und Gartenunkräuter gehasst und verachtet, halten Pflanzen wie Bärlauch, Brennnessel, Gänseblümchen, Giersch, Gundermann, Knoblauchsrauke, Löwenzahn, Spitzwegerich, Vogelmiere, und Wiesenschaumkraut ein enormes Potenzial von Inhaltsstoffen bereit, die uns wieder fit machen können.
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In ihrem Vortrag am 6. April 2022 in der Alten Post, Drensteinfurt, betrachtete die
Heilpflanzenexpertin Mechthild Röhlen zunächst fünf Pflanzenarten: die Brennnessel, das
Gänseblümchen, den Giersch, den Löwenzahn und die Vogelmiere. Ob als Ergänzung oder
Gewürz für Salate, ob als Wildgemüse, Tee oder Tinktur angewendet; die Inhaltsstoffe dieser
Pflanzen können die Entschlackung fördern, liefern uns wichtige Spurenelemente und Vitamine.
Die Brennnessel ist eine hervorragende Stoffwechsel-Pflanze. Vor allem als Frühjahrskur wirkt
sie Wunder, indem sie all die Schlacken des Winters aus dem Körper ausspült. Man kann sie als
Brennnesseltee trinken, im Salat, in der Suppe und wie Spinat essen. Gut gewürzt und zusammen
mit anderen Kräutern schmeckt das alles wunderbar und gibt frische Kräfte. Der Giersch enthält
ein Vielfaches mehr an Vitamin C als Kopfsalat. Sein Geschmack ist der Petersilie ähnlich. Eine
gute Idee wäre es also, ihn als Salatbeigabe oder -würze einzusetzen. Er enthält außerdem
ätherisches Öl und eine ganze Reihe weiterer gesundheitsfördernder Aufbaustoffe wie
beispielsweise Kalium. Das Gänseblümchen enthält unter anderem Saponine. Diese wirken
schleimlösend, auswurffördernd und entzündungshemmend. Bei Erkältungskrankheiten können
Saponine z.B. dafür sorgen, dass Schleim schneller verflüssigt und abgehustet werden kann. Der
Löwenzahn ist eine wichtige Leberpflanze. Er enthält Bitterstoffe.
Diese regen die Gallenproduktion in der Leber an und fördern den Gallenfluss. Ein Löwenzahn-
Frischpflanzensaft reinigt das Blut und entschlackt den Körper. Die Vogelmiere schließlich bietet
sich in erster Linie als nahezu ganzjähriges Wildgemüse an, denn man kann aus dem frischen
Kraut Salat, Kräuterquark und Suppe zubereiten. Dank ihrer Vitamine, Mineralien und der
Saponine gibt sie neue Lebenskraft und hilft gegen vielerlei Mangelerscheinungen, z.B.
Frühjahrsmüdigkeit. Sie wirkt harntreibend und regt den Stoffwechsel an, sodass man sie auch
bei Schlankheitskuren und gegen Stoffwechselerkrankungen wie beispielsweise Rheuma und
Gicht essen kann. Auch die Verdauung wird durch den Genuss der Vogelmiere angeregt.
Für die zahlreich erschienenen Besucherinnen und Besucher der eineinhalbstündigen,
kostenlosen Veranstaltung gab es Proben zum Betrachten, Riechen und Schmecken von Kräutern,
speziellen Teemischungen und Tinkturen. Außerdem gab Frau Röhlen Einblicke in eine Reihe
empfehlenswerter Fachbücher.
Fazit: Gerade mit dem Einzug des Frühlings im März und April bringt die Natur wahre Schätze
hervor, die unsere Fitness und Gesundheit verbessern können. Und das Schöne daran ist, dass sie
nichts kosten. Vorträge wie das Referat von Frau Röhlen helfen, Kräuterwissen neu zu entdecken
und etwas für sein Wohlergehen zu tun.
Der Giersch ist den meisten Leuten nur als
lästiges Gartenunkraut bekannt, das man
kaum wieder los wird. Weitgehend
unbekannt sind seine wohltuenden
Inhaltsstoffe. Abbildung aus dem 1885
erschienenen Buch „Flora von Deutschland,
Österreich und der Schweiz“ von Prof.
Thomé.
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