Drensteinfurt – Begonnen hatte das Spektakel mit einer Hubertusmesse, die von den Jagdhornbläsern musikalisch mitgestaltet wurde. Pfarrer Jörg Schlummer mahnte: „Dürre, Niedrigwasser und die Klimakrise rütteln die Menschen wach. Wir müssen umdenken und lernen, Verantwortung zu übernehmen.“ Neue Wege der Wertschätzung müssten gefunden werden, der Tag der Natur helfe dabei, dies zu erkennen.
Der Vorsitzende des Heimatvereins, Franz-Josef Naber, dankte den Helfern, darunter die Aktiven des Heimatvereins, die Bürgerschützen, der Rennverein, die Malteser und die Feuerwehr. Nicht zu vergessen die Sponsoren und natürlich das Ehepaar Schulze-Mengering, das seinen Hof bereits beim ersten Tag der Natur zur Verfügung gestellt hatte.
Der Naturschutz sei ein Schwerpunkt des Heimatvereins, so Naber. Mit dem Tag der Natur wolle man das Umweltbewusstsein der Kinder stärken, die ja die Zukunft gestalten müssten. Bürgermeister Carsten Grawunder stellte darüber hinaus klar: „Es reicht nicht, über das Klima zu jammern, jetzt müssen wir alle aktiv werden.“ Sich mit der Natur vertraut machen, sei ein erster Schritt. „Nur was ich kenne, kann ich auch wertschätzen“, so der Bürgermeister.
Auf die Besucher warteten zahlreiche Attraktionen und feste Programmpunkte. Den Anfang machten die Rückepferde. Die beiden braunen Kaltblüter ließen sich von der Menge nicht aus der Ruhe bringen. Gekonnt und ruhig zeigten sie, was sie bei ihrer Arbeit in den Wäldern leisten müssen.
Der Naturschutz ist einer der Schwerpunkte des Heimatvereins.
Franz-Josef Naber
Immer wieder ein Zuschauermagnet ist die Greifvogel-Show von Marga und Frans Hueben, die mit 27 Vögeln aus den Niederlanden angereist waren. Besonders die Kinder freuten sich, einmal einen der Vögel halten zu dürfen. Imposant war die Eule Svenja, die mit ihren 19 Jahren noch recht jung ist. Von Marga Hueben vom De Valkenhof erfuhren die Besucher, dass Eulen in der Gefangenschaft ein Alter von bis zu 60 Jahren erreichen können.
Imposant und temperamentvoll zeigte sich der südamerikanische falkenartige Schopfkarakara. Ungeplant war dann das Ende der vormittäglichen Flugshow. Max, ein Weißkopfseeadler, nutzte die Gelegenheit und suchte das Weite. „Das kommt eher selten vor, und liegt wohl an den Hunden, die die Vögel nervös machen“, versicherte der Falkner, nachdem er Max vor einem benachbarten Maisfeld wieder eingefangen hatte.
Zahlreiche Zuschauer bestaunten die Arbeiten der Rettungshundestaffel, die zum ersten Mal ihren Auftritt beim Tag der Natur hatte. Dabei erfuhren die Anwesenden, dass die Hunde ohne Zwang und Druck arbeiten, dafür aber in großer Kooperation mit den Hundeführern.
Der Hegering Drensteinfurt stellte die verschiedenen Jagdhundrassen vor.
Für Kinder gab es zahlreiche Mitmachaktionen. Es durfte geangelt werden, Stoffschweine gefangen oder an einem mechanischen Euter gemolken werden. Der Naturkinderkarten war mit einigen Angeboten vertreten. Am Minibagger und Kettcarparcours war Geschicklichkeit gefragt. Darüber hinaus gab es viel zu lernen. Am Stand der Geflügelzüchter aus Herbern erfuhr man alles über Hühner und anderes Federvieh, am Imkerstand über die Honigbiene, der Nabu hatte heimische Pflanzen dabei, die erraten werden konnten und informierte über Wildbienenarten.
Anschauungsmaterial
Besonders lehrreich war es am Stand des Naturwissenschaftlichen Vereins. Wer hat schon mal einen Tannenzapfen von über 35 Zentimeter Länge gesehen oder weiß, wie Paranüsse aus ihrer Samenschale fallen? Fast jeder mag Schokolade, aber wie sieht die Kakaobohne aus? Dr. Bernd Tenbergen und sein Team hatten auf alle Fragen eine Antwort und das passende Anschauungsmaterial – vieles aus dem LWL-Museum – dabei.
Der Angelverein Wersetal 80 bot 150 Räucher-Forellen an.
Auch der Heimatverein war mit einem Stand vertreten. 40 der über 200 eingesandten Fotos des Fotowettbewerbs hatten sie ausgestellt. Die fantastischen Fotos, von denen die schönsten in einem Kalender veröffentlicht werden, lockten so manche Besucher an.
Naber war angesichts des regen Besucherstroms zufrieden. Einziger Wermutstropfen war das Fehlen von Schäferin Nadine Quinn aus der Lüneburger Heide, die bis zum Nachmittag mit ihren Schafen und Bordercollies noch nicht eingetroffen war.
Auf Grund eines Unfalls auf der Autobahn konnte die Schäferin Nadine Quinn aus der Lüneburger Heide mit ihren Schafen und Bordercollies nicht an der Veranstaltung teilnehmen.