Nistkästen für Mauersegler
Ein Herz für Vögel
Heimatverein Drensteinfurt installiert zahlreiche Nistkästen für Mauersegler
VON MECHTHILD WIESRECKER
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Drensteinfurt – Der Heimatverein hat sich den Naturschutz auf die Fahne geschrieben. Am Montagmorgen brachten einige Heimatfreunde sieben Nistkästen für Mauersegler am Giebel der Alten Post an. In schwindelerregender Höhe schraubten Armin Asbrand und Hubert Berners vom Hubsteiger aus die Holzkästen an. „Wir haben natürlich vorher die Erlaubnis der unteren Denkmalbehörde und des Bürgermeisters eingeholt“, versicherte Franz-Josef Naber, Vorsitzender des Heimatvereins. Man sei zuversichtlich, dass die Kästen demnächst auch bezogen würden, denn einige Mauersegler seien im Schlosspark bereits gesichtet worden. Nistkästen sollten in einer Höhe von mindestens sechs Metern aber nicht an der Südseite angebracht werden. „Der Standort an der Alten Post ist optimal“, urteilte Vogelexperte August Wortmann
Nistkästen für Mauersegler an der Außenfassade von Häusern angebracht, können helfen, den Bestand zu erhalten, denn die Zahl natürlicher Nistmöglichkeiten schwindet zunehmend. Immer mehr alte Häuser werden saniert und vorhandene Spalten und Hohlräume an Hauswänden dabei geschlossen. Zusätzlich zur Alten Post wurden sechs Kästen an der Rückseite der St.-Regina-Kirche und jeweils drei an zwei Privathäusern angebracht. Finanziert wurde das rund 1000 Euro teure Projekt zu 80 Prozent vom Verein „8PlusVital.NRW“ im Kreis Warendorf. Das fehlende Geld stiftet der Heimatverein. Dass das Projekt zustande gekommen ist, ist dem Bürgerantrag von Raphaela Blümer zu verdanken, die sich sowohl an die Stadt als auch an die Kirchengemeinde gewandt hatte.
Mauersegler
Der Mauersegler ist ein standorttreuer Koloniebrüter aus der Familie der Segler. Er ähnelt der Schwalbe, ist aber nicht mit ihr verwandt. Von Anfang Mai bis Anfang August hält er sich in unseren Breiten auf, die übrige Zeit verbringt er in seinem Winterquartier in Südafrika. Mauersegler halten sich außerhalb der Brutzeit, die zwischen 18 und 27 Tagen dauert, nahezu ohne Unterbrechung in der Luft auf. Bei ihren Flugmanövern können sie im Sturzflug Geschwindigkeiten von mehr als 200 Kilometer pro Stunde erreichen. Sie ernähren sich von Blattläusen, Käfern und Fliegen.
Schwalbenhaus
Die Nistkästen für Mauersegler sind eine weitere Aktion, des Heimatvereins Drensteinfurt, der Vögeln einen Unterschlupf bieten soll. Bereits 2016 hatte der Verein zusammen mit der Teamschule Nistkästen für Singvögel und Fledermäuse zusammengebaut und später unter anderem im Schlosspark aufgehängt. 2019 hat der Heimatverein elf Röhren zum Nisten für Steinkäuze aufgehängt. Mittlerweile hat es erste Bruterfolge gegeben. Im Mai dieses Jahres haben die Drensteinfurter Heimatfreunde am Bertaschacht ein Schwalbenhaus aufgestellt. In 4,50 Meter Höhe finden Mehlschwalben 42 Nisthilfen. Dazu kommen 18 Kästen für Blaumeisen, Kohlmeisen und Sperlinge sowie sechs Fledermauskästen. Außerdem betreibt der Heimatverein eine Streuobstwiese auf der Rieth. Aktuell erstellt der Verein ein großes Insektenhotel.
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Fotos: Gertrud Münstermann