Merten & Storck
„kochstar“- Werksbesichtigung des Heimatvereins
Bericht: Holger Martsch
Wussten Sie, dass sich der weltweit größte Hersteller von Einkochautomaten in Drensteinfurt befindet? Und wussten Sie, dass Emaillewaren aus Drensteinfurt auch in China und Korea sehr beliebt und gefragt sind?
Überrascht von der Unternehmensgröße und dessen Produktvielfalt zeigten sich die rund fünfzig Besucher, die der Einladung des Heimatvereins Drensteinfurt am Freitag, dem 12. 2. 2016, zur Werksbesichtigung der Firma Merten & Storck gefolgt waren. „Unsere Heimat – damals wie heute“ ist das Motto des Heimatvereins Drensteinfurt, der mit dieser Veranstaltung wieder einmal bewies, dass er seinen Blick zwar auch auf die Vergangenheit und geschichtlich Interessantes richtet, aber vor allem auch die Gegenwart und Zukunft von Drensteinfurt im Fokus hat. Das westfälische Unternehmen Merten & Storck besteht seit 1904. Damals von Franz Merten aus Ascheberg und Paul Storck aus Soest gegründet, gehört der Betrieb heute zur omeras-Firmengruppe mit Stammsitz in Lauter/Sachsen. Das sächsische Unternehmen hat eine 160-jährige Firmentradition. Während omeras emaillierte Stahlbleche zum Beispiel für die Verkleidung von Fassaden, U-Bahn-Stationen oder Unterführungen fertigt, liegen die Produktionsschwerpunkte der Umformtechnik Merten & Storck GmbH auf der Herstellung von emaillierten Haushaltswaren sowie Systemkomponenten für Nutzfahrzeuge. Aktuell hat das Unternehmen 60 Beschäftigte, die teilweise im zweischichtigen Betrieb tätig sind. Etwa 2.100 Tonnen Stahlblech in Stärken von 0,7 mm bis 3,0 mm werden in Drensteinfurt jährlich verarbeitet, und im Jahr 2015 wurden, alle Produktgruppen zusammengenommen, 780.000 Teile produziert. Die in den Drensteinfurter Werkshallen gefertigten Emaillewaren sind unter der Marke „kochstar“ bekannt. Moderne, energiesparende Ofenanlagen (zwei gasbetriebene Emaillieröfen), Emailauftragsmaschinen mit weitgefächerter Verfahrenstechnik im Emaillierwerk und die Ausstattung des Stanzwerkes mit vollautomatischen,- CNC- gesteuerten Pressenanlagen mit Bandübergabestationen machen das Unternehmen zum größten Hersteller von emaillierten Kochgeschirren in Deutschland und dem weltweit größtem Hersteller elektrischer Einkochautomaten. Wegweisende Neuentwicklungen, wie neuartige Emailglasuren und der patentierte Kupferkern-Thermoboden kennzeichnen den zukunftsorientierten
Fortschrittskurs des Unternehmens, das auf einem schwierigen Markt bestehen muss. Billigprodukte aus Asien überschwemmen heutzutage den Haushaltswarenmarkt. Doch selbst in China und Korea wissen Verbraucher die Qualität und Langlebigkeit der Produkte, mit dem Attribut „made in Germany“ zu schätzen, so dass „kochstar“- Waren in diesen Regionen einen guten Absatz haben. Der Exportanteil liegt bei etwa 45 Prozent, wovon 2/3 in Europa und 1/3 in Asien und USA abgesetzt werden. Der Prokurist Hans-Günther Heinze und der technische Betriebsleiter Benedikt Schlüter führten die Besucher durch das Werk, wo sie Einblicke in alle Produktionsbereiche wie Rohfertigung, Reinigen, Emaillieren, Brennen, Komplettieren sowie Verpackung und Versand bekamen und dazu ausführliche fachliche Erläuterungen erhielten. Zahlreiche freundliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gaben gerne Auskunft über ihre spezifischen Aufgaben und Tätigkeiten. Zuletzt fand man sich im Werksverkauf ein, wo man alle Produkte in Augenschein nehmen und auch kaufen konnte. „kochstar“ unterhält auch einen Online-Shop unter www.kochstar.de. Werksverkauf: Das reichhaltige Sortiment umfasst Töpfe, Topfsets und Pfannen, auch für Induktionsherde oder -kochplatten, Einkochautomaten, Glühweintöpfe, Party- und Alugussgeschirre in Gastronomiequalität, Schnellkochtöpfe aus Email und Edelstahl, Eisenpfannen, Woks, Grillzubehör sowie Restposten, B-Sortimente und Messemuster zu reduzierten Preisen. Öffnungszeiten: jeden Freitag 14.00 - 18.00 Uhr und jeden Samstag 9.00 - 13.00 Uhr omeras: Seit über 160 Jahren Emailliertechnik in Lauter/Sachsen. Produktionsschwerpunkt heute: Vorgehängte hinterlüftete Fassaden aus emailliertem Stahlblech, wie beispielsweise Wandverkleidungen für die BASF-Firmenzentrale in Ludwigshafen, für Metro-Stationen in Warschau oder für eine Kanalunterführung in Terneuzen, westlich von Amsterdam. Desweiteren Oberflächenveredlung sowie Verformung von technischen Serienteilen aus Stahlblech und Nichteisenmetallen. Geschäftsführer: Andreas Huhn, Jens Jungmann
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