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Kneipenkultur in Stewwert - ehemalige Gaststätten in Drensteinfurt - Teil 2

- Referenten: Heinz Töns, Ludger Wienkamp, Paul Fels

Am Donnerstagabend hatte der Heimatverein Drensteinfurt zu einem weiteren Vortrag zu dem Thema „Kneipenkultur in Drensteinfurt“ in die Alte Post eingeladen. Mehr als 50 interessierte Zuhörer waren gekommen, um Interessantes über ehemalige Gaststätten zu erfahren. Nach der Begrüßung durch Franz-Josef Naber referierte zunächst Paul Fels über die ehemalige Gaststätte „Fels an de Poat“. Im Jahr 1878 wurde die Gaststätte von Johannes Fels und seiner Ehefrau Maria Anna Reinert errichtet. Am 23.03.1944 wurden die Gebäude durch Bomben stark beschädigt. Im Jahr 1964 erfolgt eine Renovierung. In der Zeit vom 1968-1974 war die Gaststätte verpachtet. Am 06.01.1975 wurde die Gaststätte an Marianne und Theodor Nettebrock übertragen. Nach fast 100 Jahren wurde der Gaststättenbetrieb eingestellt und das Gebäude abgerissen. An Hand von alten Fotos, die Marianne Nettebrock zur Verfügung gestellt hatte, wurden viele ehemalige Gäste wieder erkannt. So ist auch eine Begebenheit auf einem Foto festgehalten, in dem der Vater von Theodor Nettebrock gewettet hatte, dass er mit einem Pferd in der Gaststätte um den großen Tisch im Schankraum reiten würde. Er lieh sich das Pferd von Heinz Kroos, ritt in die Kneipe und hatte die Wette gewonnen. Auch die Zapfhähne der Gaststätte wurden präsentiert.

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Nach diesem Vortrag stellte Heinz Töns den Münsterländer Hof auch heute genannt „Mü“ vor. Das Entstehungsjahr des Münsterländer Hofes ist auf das Jahr 1651 datiert. Das Jahr ist in einer Inschrift auf einem Balken an der Vorderfront des Hauses festgehalten. Besonders erwähnenswert und Mittelpunkt der Gaststätte war und ist ein großer Kaminofen. Die Gaststätte wurde zunächst von dem Eigentümerehepaar Woeste betrieben und in den siebziger Jahren danach verpachtet. Die Nutzung änderte sich insoweit, dass die Gaststätte früher als Restaurant genutzt wurde - in den letzten Jahre vor allem ein Treffpunkt für Jugendliche ist. Ludger Wienkamp hatte sich zum Schluss den Gasthof und das Brauhaus „Bultmann“ vorgenommen. Der Gasthof Bultmann wurde als Restaurant und Hotel genutzt und verfügte über einen Saal sowie eine Kegelbahn. Der Gasthof wurde bis zum Jahr 1997 von Hedwig und Bernhard Bultmann betrieben. 1969 erfolgte ein Umbau der Gaststätte. 1997 wurder der Betrieb an Ingrid und Werner Isenberg übergeben und seit dem Jahr 2007 folgten mehrere Pächter. Im Dezember 2016 wurde die Gaststätte geschlossen und das Gebäude inzwischen abgerissen. Die Gaststätte Bultmann war ein Begriff in Drensteinfurt. Sie war das Gründungs- und Vereinslokal des ehemaligen BVD im Jahre 1910. Im Saal befand sich ein Kino das „Losto-Filmtheater“, welches durch die Herren Lomberg und Storch aus Sendenhorst betrieben wurde. Auch fand im Jahr 1946 mit der Tanzschule Debbelt ein Tanzkursus auf dem Tanzboden der Gaststätte Bultmann statt. Eine entsprechende Festzeitschrift liegt vor. Zahlreichte Klassentreffen und Hochzeiten fanden bei Bultmann statt. Besondere Heiterkeit erregten zwei Fotos des Kegelclubs „Böse Buben“ aus dem Jahr 1931 während der Karnevalszeit. Auf vielen Fotos wurden Gäste wieder erkannt. Der besondere Dank gilt Sigrid von Looz, die eine umfangreiche Bildsammlung zur Verfügung gestellt hatte. Alle Anwesenden waren begeistert und freuen sich auf die Fortsetzung der Veranstaltungsreihe am 25. Oktober 2018.

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Fotos: Mechthild Wiesrecker und G. Münstermann (Münsterländer Hof)