Eine Zeitreise mit Freunden

Schönes Fest - 75 Jahre Heimatverein Drensteinfurt

Das schöne Fest ist nun verklungen,
mit Freude denkt man dran zurück
und wenn ein Fest auch gut gelungen,
dann waren’s Stunden voller Glück.
Ein herzlich Danke an die Gratulanten,
an alle, die sich so viel Müh gemacht,
für all das Schöne und Geschenke – Pracht.
Nun lässt sich nur noch davon zehren,
was man niemandem nehmen kann,
wenn diese Stunden auch nie wiederkehren,
bleibt doch Erinnerung daran.

Autor: unbekannt


Zeitreise mit vielen Freunden

Heimatverein Drensteinfurt feiert Jubiläum mit einem bunten Abend
VON MECHTHILD WIESRECKER

75 Jahre Heimatverein Drensteinfurt ist ein Grund zu feiern – und das nicht vereinsintern, sondern gemeinsam mit Freunden, Weggefährten und geladenen Gästen. Am Samstagabend hatten die Heimatfreunde zu einem bunten Abend unter dem Motto „Eine Zeitreise mit Freunden“ geladen. Die rund 300 Besucher, die ins Festzelt im Schlosspark gekommen waren, erlebten ein abwechslungsreiches und unterhaltsames Programm.

Lange hatte sich die Heimatfreunde auf den großen Tag vorbereitet. Am Samstag durfte Franz-Josef Naber endlich gut gelaunt seine Gäste begrüßen. 75 Jahre sei gemessen an ein Menschenleben schon ein schönes Alter. Ob ein Verein jung oder alt ist, könne man aber nicht in Zahlen messen. „Es kommt darauf an, dass sich die Menschen mit den Zielen und Werten eines Vereins identifizieren und aktiv mitwirken. Das ist bei uns der Fall“, hob Naber hervor.

Heimatministerin Ina Scharrenbach hatte es sich nicht nehmen lassen, zu kommen. Das Wort Heimat erklärte sie an seinen sechs Buchstaben. Es stehe für Heimat, Ehre und Engagement, Initiative, Machen, Alterslos und Tat. „Sie geben Heimat ein Gesicht, schaffen Rückzugsorte in einer unübersichtlichen Welt.“

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Bürgermeister Carsten Grawunder lobte die großartige Arbeit des Heimatvereins in den vergangenen Jahren. „Ihr seid ein Heimatverein, der gewachsen ist, das ist heute nicht selbstverständlich.“ Heute sei er mit über 700 Mitgliedern einer der größten Vereine im Ort.

Der Landtagsabgeordnete Henning Rehbaum überraschte mit einer Begrüßungsrede auf platt: „Heimat ist früher, die gute alte Zeit, Heimat ist Tradition, Gebäude, Sprache aber auch die Zukunft für unsere Kinder.“

Dr. Knut Langewand, Vorsitzender des Kreisheimat- und Geschichtsvereins, erinnerte daran, dass auch das Grundgesetz und die Bundesrepublik den 75. Geburtstag feiern. 75 Jahre sei zwar kein Alter, die Gründung des Vereins kurz nach dem Krieg, als die Menschen andere Sorgen hatten, aber etwas Besonderes. Damals gab es Lebensmittelmarken und die Rationierung des Papiers. Die neun Menschen, die den Verein gründeten, sollten uns mit Demut und Dankbarkeit erfüllen.“

Roswitha Weber, seit 20 Jahren Kassiererin des Heimatvereins, präsentierte einen informativen Rückblick von der Gründung des Vereins vor 75 Jahren bis heute. „Es ist nicht das attraktivste Programm, aber ohne Vergangenheit keine Zukunft“, kündigte sie ihren Part an. Gleichwohl gelang es ihr, die Geschichte des Vereins mit vielen Bildern, Informationen und kleinen Erinnerungen unterhaltsam vorzutragen.

Mit zwei Sketchen auf Plattdeutsch unterhielten die Mitglieder der plattdeutschen Theatergruppe. Regina Harbaum als Klara Piefke, die sich fotografieren lassen wollte, und Paul Wickern als Fotograf lieferten sich einen lustigen Wortwechsel. Ebenso amüsant waren Annette Peiler und Ludger Niesmann als Ehepaar, das einen Legehennen-Betrieb als Start Up gründen wollte.

Nach dem reichhaltigen Buffet startete die lang erwartete Playback-Show. Roswitha Weber und Dietmar Lenz führten durch die rückliegenden Jahrzehnte, beginnend mit den 1950er-Jahren. Dazu hatten sie eine PowerPoint-Präsentation erstellt, um zunächst Meilensteine der jeweiligen Jahre, Vorlieben, Mode, Erfindungen und Berühmtheiten aus Politik, Film, Sport und Musik vorzustellen. Rosi Weber schaffte es immer wieder, mit ihren trockenen aber wahren Kommentaren die Zuschauer zum Lachen zu bringen.

Beispielhaft für die Zeit präsentierten die Heimatfreunde auf der Bühne Songs damals bekannter Musiker. Zu sehen und zu hören waren unter anderem Doris Matuschwski als Lolita mit dem Song „Seemann, deine Heimat ist das Meer“ sowie Ludger Wienkamp als Freddy Quinn mit dem Lied „Heimweh“. Mit „Ich will keine Schokolade“ kam Inge Peiler dem Original Trude Herr schon recht nah. Peter Horstkötter war Drafi Deutscher und Annette Peiler fuhr als Vicky Leandros mit Theo nach Lodz. Besonders der Auftritt von „Franjo und Friends“ amüsierte das Publikum. Franz-Josef Naber als Vater Abraham und seine Schlümpfe Holger Martsch, Klaus Storck und Gertrud Münstermann brachten schon durch ihren Anblick alle zum Lachen. Dann gab es noch den Beauty Club, Ötzi (Uwe Krämer), Andrea Berg (Doris Asbrand) und Helene Fischer (Susanne Kallinger).

Nach dem gelungenen Auftritt kam „Chapeau Bas“, das Zauberer- und Artistenduo Gerhard Leßmann und Stefan Preker, auf die Bühne. Sie lieferten nicht nur eine tolle Show mit Jonglage, Einrad-Stunts und Feuerkunst, sondern bezogen auch einige Besucher aus dem Publikum mit in ihr Programm ein. Die ausgewählten Männer und Frauen machten zur Freude der Gäste bereitwillig und mit Bravour mit.

Fotostrecke WA Jubiläum

Ihr seid ein Heimatverein, der gewachsen ist, das ist heute nicht selbstverständlich.
Bürgermeister Carsten Grawunder

Galerie 75 Jahre Heimatverein