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60 Jahre Heimatverein Drensteinfurt

11.10.09 - Kolpinghaus Drensteinfurt

Am Samstag wurde kräftig gefeiert – und zwar mit wesentlich mehr Gästen als erwartet. 150 Heimatfreunde waren in das ehemalige Kolpinghaus, die heutige Gaststätte La Piccola, gekommen. Und so musste der Vorstand dem Andrang Tribut zollen und das Programm reduzieren. So fiel die eigentlich geplante „Koch“-Ausstellung zur Geschichte des Heimatvereins und Stadtentwicklung den beengten Platzverhältnissen zum Opfer, während die Vorstellung der Arbeitskreise zu fortgeschrittener Zeit wegen der Abwanderungswünsche der seit 17 Uhr feiernden Gäste ausfiel. Zu Beginn der Festversammlung gedachten die Gäste des erst kürzlich verstorbenen Barons von Landsberg, der 22 Jahre lang, von 1954 bis 1976, als Vorsitzender die Geschicke des Heimatvereins geleitet hatte. Den Auftakt zum Geburtstagsprogramm selbst machte der Posaunenchor der evangelischen Kirchengemeinde unter der Leitung von Dieter Losinzky. Weiterhin lockerten Darbietungen des Tanzkreises Drensteinfurt unter der Leitung von Ursula Edeling und plattdeutsche Geschichten aus der Jugendzeit des Dichters Karl Wagenfeld von Maria Korbeck vorgetragen den mehr als vierstündigen Festakt auf. Humoristischer Höhepunkt des Abends war der Besuch von Bauer Heinrich Schulte - Brömmelkamp aus Kattenvenne, der – etwas verspätet „wegen zahlreicher anderer Verpflichtungen zwischen Hannover und Walstedde“ die Lachmuskeln der Heimatfreunde gut eine Stunde lang malträtierte. Zuvor hatte die musikalische Kiepenkerlgruppe des Heimatvereins Hamm-Heessen noch als Überraschungsgast zum Mitsingen aufgefordert. Die Grußworte von Bürgermeister Paul Berlage und Kreisheimatpfleger Prof. Dr. Paul Leidiger setzten sich mit der Bedeutung des Heimatvereins und dessen erfolgreichem Wirken für Bürger und Gemeinde wie für das Vertiefen des Heimatgedankens auseinander. Leidiger verwies darauf, dass heute 38 Heimatvereine kreisweit Tradition und Moderne unter einen Hut brächten. Ludger Wienkamp, Vorsitzender und amtierender König des Bürgerschützenvereins St. Johannes, hielt die Festansprache. Er unterstrich die Bedeutung beider Vereine im Sinne von Tradition und Gegenwart. Vor allem die Gründung des Vereines in den Nachkriegsjahren nötige schon Respekt ab: Damals hätten die Menschen eigentlich andere Sorgen gehabt, als an dem durch die Nazipropaganda negativ belegten Heimatgedanken festzuhalten und ihn in das Zentrum eines neuen Vereines zu stellen. Insofern gelte dem rührigen Verein im Rentenalter ein besonderer Dank und die Anerkennung für die geleistete Arbeit getreu ihrem Motto „Traditionen und Heimat wahren, pflegen und weiterentwickeln“. •jo

Quelle: Dreingau Zeitung vom 14. Oktober 2009