Chaos unterm Pantuffel - 26.10.2024 Premierevorstellung - Letzte Vorstellung 10.11.2024
Rund 90 Besucher verfolgten am Samstagabend im Saal der Pizzeria La Piccola die gelungene Premiere des neuen plattdeutschen Theaterstücks des Heimatvereins. Der Dreiakter „Pantuffelhelden“ von Hans Schimmel, übersetzt in Münsterländer Platt von Dr. Klaus-Werner Kahl, sorgte für Begeisterung und viel Gelächter.
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„Was sind Pantuffelhelden? So etwas kennt ihr hier in Stewwert gar nicht?“, fragte Regisseur Günter Neuer zur Begrüßung und erklärte: „Das ist ein Ehemann, der sich gegen seine Frau nicht durchsetzen kann – wie die drei Helden unseres Stücks.“
Zu Beginn stellte sich jeder Schauspieler amüsant den Besuchern vor und weckte damit große Erwartungen auf die kommenden zwei Stunden. Wolle (Ludger Niesmann), Fiete (Willi Mussenbrock) und Berni (Paul Wickern) sind drei Freunde, mit dem gemeinsamen Schicksal, unter der Fuchtel der Ehefrau zu stehen. Mit Schürze und Staubwedel und einer nicht zu übertreffenden Mimik und Gestik verkörpert Wolle perfekt den unterdrückten Ehemann, der sich seinem Schicksal, neben der täglichen Arbeit noch den kompletten Haushalt zu bewerkstelligen, fast ergeben hat. Eleonore (Irmgard Hohelüchter), seine bessere Hälfte, weiß ihr Leben zu genießen. Gegenseitig bestärkt sie sich mit ihren Freundinnen Ricarda (Annette Peiler) und Susanne (Magdalene Berners) darin, ihre Angetrauten unter der Knute zu behalten.
Für Turbulenzen sorgt Carmen Barfrau (Susanne Kallinger). Sie wird im „Kabarettken“ von den drei Ehemännern besucht und steht plötzlich vor Wolles Haustür. Zum Glück erscheint Macho Richie (Udo Reher), der Freund der Männer, um sie aus dem Schlamassel zu retten. Dann ist da noch Christine Siemsen (Ingrid Peiler), die emsige Hausmeisterin, die ihre Nase überall hat und sich gerne einmischt. Dank der schauspielerischen Leistung der Akteure wurde das Chaos zum Publikumserfolg.
Als Richie seinen Freunden mit Besen, Luftballon und Eleonaras Kleidung beibringen will, wie sie sich gegenüber ihren Frauen behaupten, zeigen die Freunde Höchstleistungen. „I drai sin alle ‘ne Schanne för alle Mansbeller, es giw Kultuten, dao häwt de Manslü en paur Fraulü“, bellt Richie. „Dat was jä Bigamie“, kontert Wolle.
„Wat is Bigamie?“, fragt Bernie. Die Antwort: „Dat is, wan du een Frauenmensk toviël häs.“ Als Richie erklärt, lieber monogam zu leben, schießt es aus Fiete heraus: „Monogam is auk een Frauensmensk to viel.“ Köstlich anzusehen ist auch, wie sich Wolle, um den Frauen zu imponieren, auf den Boden wirft, eine Maus fängt, die er dann vor deren Augen „verspeist“.
Zur gelungenen Premiere trugen auch Regisseur Günter Neuer, sein Co Christof Kallinger, Souffleuse Annegret Wenneman und Friseurin Beate Schlüter bei. Ein Lob gebührt Magdalene Berners, die für die erkrankte Regina Harbaum einsprang.
„Ich habe nicht alles verstanden, aber es hat mir sehr gut gefallen“, lobte Marlies Göbel. Anke Göbel war beeindruckt: „Die Laienspieler waren so überzeugend wie Profis – einfach toll.“ Auch der Regisseur zeigte sich zufrieden: „Es war gut. Ein paar kleine Unsicherheiten gehören dazu.“ Optimistisch fügte er hinzu: „Wenn die Premiere klappt, läuft das Stück.“ MECHTHILD WIESRECKER
Fotostrecke Westfäischer Anzeiger
Galerie Letzte Vorstellung 10.11.2024
Galerie Generalprobe 24.10.2024
Pantuffelhelden
Komödie in drei Akten von Hans Schimmel, Münsterländer Platt von Dr. Klaus-Werner Kahl
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Wolle und seine Freunde Fiete und Berni sind zwar im Berufsleben gestandene Männer, ihren Frauen haben sie allerdings relativ wenig entgegenzusetzen.
Kochen, waschen, bügeln und den Rest der Hausarbeit erledigen die drei Helden neben ihrem normalen Berufsleben, während sich die Ehefrauen derselben ihrer Lieblingsbeschäftigung hingeben, der Erziehung ihrer Männer.
Das hindert die drei allerdings nicht daran, wann immer es geht, den Nachtklub „Kabaretken“ zu besuchen, in dem ihre weibliche Favoritin Carmen hinter der Bar steht.
Peinlich wird es für Wolle, als Carmen bei ihm auftaucht und in seiner und Noras Wohnung für eine Weile einziehen möchte, da ihre Wohnung gerade renoviert wird. Dumm nur, dass er ihr erzählt hat, dass er gar nicht verheiratet sei.
Auch der beste Kumpel der drei Freunde, der gestandene Macho und Frauenheld Richie, hat sich ausgerechnet zum gleichen Zeitpunkt vorgenommen, sie aus dem Joch der Unterdrückung zu befreien und ein Trainingsprogramm ausgearbeitet, das helfen soll, den Ehefrauen endlich die Stirn zu bieten.
Als immerwährender Punkt der Neugier entpuppt sich auch die
Hausmeisterin Christine Siemsen, die nach dem Motto handelt
„Gott sieht alles, die Nachbarschaft noch mehr“.
Logisch, dass von Normalität in den Haushalten der drei bald
nicht mehr die Rede sein kann.
Die „Pantuffelhelden“ kommen: Plattdeutsches Theater voller Humor - WA Bericht vom 30.09.2024
Rollen und Einsätze:
Wolfgang „Wolle“ Krämer (Ludger Niesmann) Ein sehr aufrechter und gestandener Mann, der sich allerdings nur sehr schwer gegen seine Frau behaupten kann. Allerdings auch ein heimlicher Genießer.
Friedrich „Fiete“ Robeck (Willi Mussenbrock) Freund von Wolle und genau so leidgeplagt wie Wolle. Was ihn aber nicht daran hindert, diesen in den Nachtklub „Kabaretken“ zu begleiten, wann immer es geht.
Bernd „Berni“ Faber (Paul Wickern) Der dritte im Bunde. Seine Devise lautet, nur nirgends anecken und schon gar nicht bei seiner Ehefrau Susanne. Auch sonst hat er ein viel zu weiches Herz und kann niemals Nein sagen.
Richard „Richie“ Naumann (Udo Reher) Das genaue Gegenteil unserer drei Helden. Sehr von sich überzeugt und nicht bereit, sich dem Regiment einer Frau zu beugen. Ein Rebell, wie er im Buche steht, und er sieht es als eine Ehrensache an, Wolle, Fiete und Berni aus dem Joch ihrer Gattinnen zu befreien.
leonore Krämer (Irmgard Hohelüchter) Auch kurz Nora genannt, ist die Ehefrau von Wolle. Solange dieser tut, was sie ihm sagt, ist die Welt für sie in Ordnung. Sie ist der festen Meinung, dass Männer eine kurze Leine brauchen, um glücklich und zufrieden zu sein.
Ricarda Robeck (Annette Peiler) Busenfreundin von Nora und Ehefrau von Fiete. Absolut sicher, dass die Männer das schwache Geschlecht sind.
Susanne Faber (Regina Harbaum/Magdalena Berners) Je mehr sie ihren Berni provoziert, umso biegsamer wird er.
Carmen Siegel (Susanne Kallinger) Barfrau von Beruf und die Favoritin von Wolle und Fiete, wenn diese mal wieder beruflich in die Stadt müssen und dort das Nachtlokal „Kabaretken“ besuchen.
Christine Siemsen (Ingrid Peiler) Hausmeisterin in dem Mietshaus, in dem die drei „Helden“ leben. Neugierig und trinkfest.