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Abbildung: Auf dem Marktplatz in Lüneburg: Die Heimatfreunde nahmen die alte Salz- und Hansestadt in Augenschein.
© Foto: Hubert Berners

Mit zwei PS durch die Heide

Ausflug des Heimatvereins nach Bremen und Lüneburg

Erschöpft, aber glücklich kehrten 48 Frauen und Männer des Heimatvereins Drensteinfurt am Sonntagabend vom Jahresausflug zurück. Der Bustour führte sie ins Bremer Mercedeswerk, in den Vogelpark Walsrode, die Wilseder Heide und alte Salz- und Hansestadt Lüneburg. Bericht Armin Asbrand

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Mercedes Benz Werk Bremen

In Bremen betreibt Mercedes Benz seinen weltweit zweitgrößten Produktionsstandort (nach Sindelfingen). Auf einer Fläche von 150 Hektar fertigen 11500 Mitarbeiter täglich 1600 Fahrzeuge, die zu 75 Prozent in den Export gehen. Insgesamt neun Modelle, etwa C-Klasse, GLE- und Coupe Fahrzeuge, werden in den riesigen Hallen an den Bändern montiert. „Wir sind eine Stadt in der Stadt, sagt man in Bremen“, sagte Scout Felix Pankowski von Mercedes.

Mit welcher Präzision Roboter und die Beschäftigten an den Bändern arbeiten, davon konnten sich die Gäste bei einem Gang durch eine Werkshalle ein Bild machen. Die wohl größte Leistung des Unternehmens besteht darin, die verschiedenen Modelle für den jeweiligen Exportmarkt an den Bändern anzupassen. Teils befinden sich die Lenkräder rechts, diverse Sicherheitsbestimmungen in den verschiedenen Ländern sind zu beachten. Die noblen Karossen für den US-Markt müssen zum Beispiel einen grünen Knopf im Kofferraum haben. „US-Käufer haben Angst vor Entführung. Mit dem Knopf lässt sich der Kofferraum von Innen öffnen“, erklärte Pankowski.

Die Fahrzeuge mit dem Stern kosten zum Teil sechsstellig und verfügen über mehr als 500 PS. Etwa 1000 Lkw liefern täglich Teile von bis zu 1100 Zulieferfirmen in Bremen ab.

Heidschnucken und Waldziegen

Danach besuchten die Heimatfreunde den Schnuckenhof der Familie Riedler in Schneverdingen. Neben Heidschnucken hält Maurermeister Siggi Riedler auch Thüringer Waldziegen und besitzt mehrere Bienenvölker.

Wilseder Heide, Teil der Lüneburger Heide

Am Samstag ging es mit zwei PS (zwei Kutschen mit je zwei Kaltblütern) durch die Wilseder Heide, Teil der Lüneburger Heide, wobei das gleichnamige Museumsdorf besichtigt wurde. Mit fast 24000 Hektar ist die Lüneburger Heide eines der ältesten und größten Naturschutzgebiete Deutschlands. Vor Jahren hatte der Hamburger Getreidehändler Töpfer mit zweistelligen Millionenbeträgen in der Wilseder Heide dafür gesorgt, dass den armen Heidebauern Flächen abgekauft und unter Schutz gestellt wurden. Heute halten eine Stiftung und das Land Niedersachsen alle Fäden in der Hand.

Rund 3000 Heidschnucken in sechs Herden sorgen dafür, dass die Flächen in der Wilseder Heide nicht mit Birken, Büschen und Wacholder zuwachsen. Die offene Heidelandschaft mit der blühenden Erika soll so bleiben, wie sie ist. Vor allem zur Blüte ab Anfang August bevölkern Tausende die Heide und kurbeln die lokale Wirtschaft an.

Wölfe bereitet schlaflose Nächte

Doch längst nicht alles ist „lilarot“ in der Heide. Vor allem die immer größere Zahl der Wölfe bereite den Einheimischen schlaflose Nächte, erzählte Kutschenfahrer Heiner Wullkopf. „Wir können nicht verstehen, warum die Politik tatenlos zusieht, wie sich die Wölfe vermehren. Sie gehen über die Zäune und richten enorme Schäden an. Der Frust bei den Betroffenen ist groß. Sie wehren sich auch an den Wahlurnen“, vermutet Wullkopf.

Rundgang durch Salz- und Hansestadt Lüneburg

Am Sonntag nahmen die Drensteinfurter die alte Salz- und Hansestadt Lüneburg bei einem Stadtrundgang und das historische Rathaus in Augenschein. Anfang der 1970er Jahre wollte die Politik Teile der Altstadt wegen der Bergsenkungen (infolge des Salzabbaus im Untergrund) abreißen. Doch mutige Bürger stemmten sich dagegen und verhinderten die Pläne. „Früher wurden die Leute beschimpft, Jahre später haben sie das Bundesverdienstkreuz erhalten“, hieß es beim Stadtrundgang.


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Besuch Zierkerzenschnitzerei Heide-Wachs

Nach der Besichtigung des Schnuckenhofs besuchten die Heimatfreunde die Zierkerzenschnitzerei Heide-Wachs. Hier werden Kerzen nach altem, traditionellem Kunsthandwerk geschnitzt. Neben den handgeschnitzten Kerzen werden über 400 Kerzen jeder Art im Shop angeboten. Das Sortiment war überwältgend, wobei sich der ein oder andere ein Exemplar mit nach Hause nahm. (Gerty)


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Weltvogelpark Walsrode

Die Planwagenfahrt mit Pferden durch die Parklandschaft Lüneburger Heide nach Wilsede war ein besonderes Erlebnis für alle Heimatfreunde. Wer Annette und Franjo kennt, der weiß dass dies nicht alles sein konnte. An diesem Tag hieß es nach derm Heideabenteuer auf zum Weltvogelpark Walsrode. Über 4.000 Vögel aus 650 Arten und allen Kontinenten sind im Weltvogelpark auf eine 24 Hektar große Park- und Gartenlandschaft beheimatet. Ganz entspannt folgten die Heimatfreunde die Rundgänge im Park, wobei viele freilaufende Vögel und in Gehegen zu sehen waren. Mit etwas Glück waren einzelne Vögel sehr zutraulich, wobei sie sich ihr Gefieder streicheln ließen. Ein besonderes Highlight sind Flugvorführungen auf einer Freilichtbühne. Hier werden nicht nur Flüge von Falken und Adlern gezeigt, sondern unter anderem auch von Kondor der majestätische Aasfresser der Lüfte, Papageien, Pelikanen. Unter freiem Himmel im Flug zeigten die Vögel majestätisch ihr facettenreiches Können.(Gerty)


Galerie - Freitag 13.09.2024

Mercedes Benz Werk Bremen, Heidschnuckenhof, Zierkerzenschnitzerei Heide-Wachs
Fotos: Bernhard Feldhoff, Doris Asbrand und Gerty Münstermann

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Galerie - Samstag 14.09.2024

Wilseder Heide, Teil der Lüneburger Heide, Weltvogelpark Walsrode
Fotos: Bernhard Feldhoff, Doris Asbrand und Gerty Münstermann

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Galerie - Sonntag 15.09.2024

Salz- und Hansestadt Lüneburg
Fotos: Gerty Münstermann

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Galerie - Doris Matuszewski

Wilseder Heide, Teil der Lüneburger Heide, Weltvogelpark Walsrode, Lüneburg

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